Die andere Art zu lernen.

95 % guter Fotografie finden im Kopf statt!

Wir sind anders.

Wir sind der Meinung, dass ein Fotokurs mehr sein sollte als nur ein Leitfaden für die Bedienung deiner Kamera. Fotografie ist eine sehr persönliche Angelegenheit und ca. 95 % davon finden abseits der Kamera statt.

Hast du dich eigentlich schon einmal selbst gefragt, welche Zutaten es sind, die ein Topfoto ausmachen?

Kennst du deine eigenen Eigenschaften, die dich davon abhalten, manche Dinge zu erkennen bzw. zu sehen?  

Alles das sind Fragen, denen wir in unseren Kursen auf den Grund gehen und deren Beantwortung dir helfen wird, ein guter bzw. noch besserer Fotograf zu werden.

Die grossen Hersteller der modernen Systemkameras werden nicht müde, im gegenseitigen Wettstreit um Marktanteile, ihre Kameras mit immer komplizierteren Funktionen in den Untiefen der Bedienungs-Menüs auszustatten.

Dieses Spiel um den technischen Vorsprung gibt es schon, seit es Kameras und Konzerne gibt die sie bauen. An sich ist das ja ein ganz natürlicher und verständlicher Prozess, den man so akzeptieren könnte. Gefährlich wird es allerdings dann, wenn die Kameratechnik zum Selbstzweck wird und der Eindruck entsteht, dass man nur mit einer Kamera der letzten technischen Generation tolle Fotos machen kann. Das stimmt einfach nicht! Wie kann es sein, dass eine Kamera nicht mehr gut genug ist, nur weil ein Nachfolger das Licht der Welt erblickt hat?

Die grossen Kamerahersteller vermitteln mit ihrem technischen Wettbewerb um oft völlig unsinnige Funktionserweiterungen und Menüpunkte, dass es die Kamera ist, die angeblich so tolle Bilder macht. Sie vermitteln die Wichtigkeit der genauesten Belichtungsmessungen in Drittelstufen. Am liebsten würden uns die Hersteller einreden, dass wir das Licht auf zehn Nachkommastellen genau messen sollten.

Der Mensch, der hinter der Kamera steht, verliert ganz unauffällig wieder noch mehr an Bedeutung….

In Wirklichkeit hat dieser Technikwahn dazu geführt, dass wir immer abhängiger von der Kamera werden und gänzlich an dem vorbei gehen, was ein gutes Bild ausmacht. 

Fotografie ist Malen mit Licht. Es sollen Emotionen transportiert werden. Deshalb sollten wir auch nie Dinge fotografieren, die uns einfach nicht interessieren. Einen „Nicht-Fussballbegeisterten“ an den Rand eines Spielfeldes zu stellen und dann zu hoffen, dass er tolle emotionsgeladene Bilder  nach Hause bringt, nur weil er mit der top aktuellen Kamera fotografiert, wird wohl so nicht funktionieren. Dazu kommt dann auch noch die technische Überfrachtung der Kameras und so ist man als Fotograf dann sehr schnell überfordert. Die technische Top-Kamera wird dann plötzlich zum Hindernis zwischen dem Fotografen und dem Motiv.

In Wirklichkeit sind es ganz andere Dinge, die notwendig sind, um „Mastershots“ zu fotografieren.

Es sind im Wesentlichen vier Bereiche, mit denen wir uns primär beschäftigen sollten, noch bevor wir eine Kamera in die Hand nehmen und auslösen. Bild-Idee, Licht, Perspektive und erst dann ein klein wenig auch die Kamera.

 

 

Die Bildidee oder das fotografische Thema entscheidet schon einmal zum grossen Teil über den „Erfolg“, den ein Bild haben wird, soweit man hier von Erfolg sprechen (schreiben) kann. Ganz direkt ausgedrückt: Fotografiert man einen „Misthaufen“, dann wird er wohl eher ein Haufen Mist bleiben, auch wenn ich ihn noch so raffiniert beleuchtungstechnisch in Szene setze. Es ist und bleibt ein Haufen Mist. Punkt. Die Mitarbeiter der MA 48 mögen mir an dieser Stelle verzeihen, wahrscheinlich haben sie ein anderes Verhältnis zu Abfall als wir Fotografen. 

Ich gebe allerdings auch zu, dass ich schon einmal die professionelle Abbildung eines „Misthaufens“ in einer Innenstadtgalerie gesehen habe.

Verkauft wurde dieses Bild allerdings nie.

Für sich selbst zu erkennen, welche Lebensthemen unser innerstes Sein (Psychologen nennen es oftmals die „Geworfenheit“) berühren und uns dazu triggern, es fotografisch festhalten zu wollen, ist einer der wichtigsten Lernprozesse, die wir rasch angehen sollten. Genau hier finden wir unsere Kernthemen, die uns emotional bewegen. Und erst in den Bereichen, in denen wir selbst Emotionen spüren, können wir uns damit so beschäftigen, wie wir sie am besten transportieren können.

Der nächste entscheidende Punkt stellt das Licht dar.

Licht ist in Wirklichkeit so viel mehr als nur hell und dunkel. Licht hat eine Farbe, Licht hat eine Richtung und Licht hat auch eine bestimmte Qualität.

Kaum jemand entwickelt heute noch so etwas wie ein „Gespür“ für Licht. Im Normalfall hängen wir anbetungsartig an den Werten, die uns der Belichtungsmesser gibt und hinterfragen nicht, ob dieses Licht unsere Emotion und Bildidee unterstützt oder nicht. 

Und das ist sehr schade. Wir verzichten oft darauf, das zweitwichtigste Gestaltungselement unseres Bildes selbst zu steuern.

Licht – richtig eingesetzt – stellt einen „Emotions-Turbo“ dar und kann Emotionen enorm verstärken!

„Last but not least“ haben wir dann noch die Sache mit der Perspektive und der Umsetzung vor Ort. Das fotografische Objekt der Begierde ist heute rasch ausgemacht und wird dank moderner „Zoom-Technik“ oft schon aus dem Auto heraus herangeholt und fotografiert. Sich auf eigenen Füssen der Kirche auf dem Berg zu nähern und dann vielleicht auch nachzusehen, von welcher Seite das Bauwerk am interessantesten wirkt, ist leider aus der Mode gekommen. Wir alle lassen uns von Zoom-Objektiven sehr schnell dazu verleiten, dem Objekt aus Bequemlichkeit fern zu bleiben und verschenken durch das „nicht-Finden“ der richtige Perspektive einiges an Wirkung.

Nachstehende Grafik zeigt dir die aus meiner Erfahrung gewonnene Gewichtung der vier Punkte zu einem erfolgreichen Bild.